Refluxzentrum Osthessen
Zum 01.01.2019 wurde am Klinikum Hersfeld-Rotenburg das Refluxzentrum Osthessen gegründet.
Im Refluxzentrum Osthessen arbeiten die Abteilung Gastroenterologie und Hepatologie und die Abteilung Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie des Klinikums Hersfeld-Rotenburg eng zusammen.
Die Refluxkrankheit ist eine Krankheit, die in Deutschland Millionen von Menschen betrifft und sehr quälend sein kann. Die Standardtherapie der Erkrankung besteht in einer Medikamenteneinnahme, mit der vielen Patienten geholfen werden kann.
Es gibt aber eine Anzahl von Patienten, bei denen diese Standardtherapie nicht ausreichend ist und es gibt Patienten, die von Folgeerkrankungen der Refluxkrankheit betroffen sind. Insbesondere diesen beiden Patientengruppen möchte das Refluxzentrum Osthessen mit einer differenzierten Diagnostik und Therapievorschlägen helfen.
Ca. 30 % aller Refluxpatienten sind mit der eingeschlagenen Therapie nicht wirklich beschwerdefrei. Eine kleinere Anzahl von Patienten entwickeln Folge- und Begleiterkrankungen mit Veränderungen der Schleimhaut der Speiseröhre (sogenanntes Barrett-Epithel) oder schwere Entzündungen mit Verengung der Speiseröhre. Manche Patienten fürchten die wenn auch seltenen Nebenwirkungen der Refluxmedikamente, andere haben Bedenken wegen des erhöhten Risikos einen Speiseröhrenkrebs zu entwickeln. Allen diesen Patienten stehen die modernen Techniken der Diagnostik mit Endoskopie, pH-Metrie, Manometrie und speziellen Röntgenuntersuchungen am Refluxzentrum Osthessen zur Verfügung. Die im Refluxzentrum Osthessen tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben alle eine spezielle Ausbildung zur Diagnostik und Therapie der Refluxkrankheit durchlaufen. Wöchentlich findet eine interdisziplinäre Konferenz statt, in der für jeden einzelnen Patienten seine individuelle Diagnostik und Therapie entwickelt wird.
Sowohl die technologische High-End-Ausstattung als auch die fachliche Expertise der Spezialisten am Refluxzentrum Osthessen werden allen Patienten, die eine über die normale Diagnostik und Therapie hinausgehende Betreuung benötigen, zur Verfügung gestellt.
Gleiches gilt für die eventuell sinnvolle chirurgische Behandlung. Sollte ein Antireflux-chirurgischer Eingriff empfohlen werden, wird dieser in jedem Fall nur minimal-invasiv durchgeführt. Hierzu steht ein spezieller Operationssaal inklusive 3D-Technik zur Verfügung. Sämtliche aktuell empfohlenen Operationstechniken werden angeboten und von Operateuren, die diese Eingriffe in hoher Fallzahl erbracht haben, durchgeführt.
Ziel der Eingriffe ist es, einen Zwerchfellbruch (Hiatushernie), der häufig Ursache des Reflux ist, zu beseitigen und/oder den unteren Schließmechanismus der Speiseröhre zu stärken. Auch die chirurgischen Eingriffe werden – wie alle Therapieempfehlungen – für jeden Patienten individuell entwickelt und im intensiven Gespräch mit den Patienten erläutert.