Neurologische Basisuntersuchungen
Den Beginn der Diagnostik bildet in der Regel ein ausführliches ärztliches Aufnahmegespräch, in der die spezielle Beschwerdesymptomatik und die medizinische Vorgeschichte des Patienten erfragt sowie Vorbefunde gesichtet werden (z.B. Arztberichte oder Röntgenbilder als Film oder auf CD). Daran schließt sich eine eingehende klinisch-neurologische Untersuchung an, gewissermaßen ein Funktionstest des peripheren und zentralen Nervensystems und der Muskulatur. Im einzelnen werden u.a. Hirnnervenfunktionen, Reflexe, Motorik, Sensibilität und Koordination geprüft und Stand- und Gangproben durchgeführt.
Neben den im folgenden geschilderten technisch-apparativen Zusatzuntersuchungen ist bei einer Reihe von akuten und chronischen neurologischen Erkrankungen auch eine Lumbalpunktion mit Entnahme von Nervenwasser (Liquor) erforderlich. Der Liquor ist die im Normalfall wasserklare Flüssigkeit, die Gehirn und Rückenmark umspült und sie u.a. wie ein hydraulischer Puffer vor mechanischen Belastungen schützt. Während der Lumbalpunktion sitzt oder liegt der Patient mit stark gebeugtem Rücken („Katzenbuckel“) auf einer Liege oder im Krankenbett. Der Arzt punktiert nach lokaler Betäubung mit einer dünnen Nadel zwischen zwei benachbarten Lendenwirbelkörpern und entnimmt einige wenige Milliliter Liquor, der dann mikroskopisch und laborchemisch untersucht wird, um beispielsweise therapierelevante Fragen nach entzündlichen Prozesse im zentralen Nervensystem zu klären.