Feinnadelpunktion
Die Untersuchung wird in Ultraschall gezielter Nichtaspirations Technik durchgeführt.
Untersuchungsgrund
Verdacht auf Bösartigkeit eines Schilddrüsenkotens.
Ablauf
Nochmalige Befragung des Patienten. Ist die Blutgerinnung gesund? Medikamente, die die Blutgerinnung verzögern? Bewußtseinsverlust oder Krampfanfälle nach Nadelstichen in der Vergangenheit? Ansteckende Erkrankungen? Nach Zustimmung des Patienten Einleitung der Prozedur: Hautdesinfektion, Schallkopfdesinfektion. Assistenz durch Mitarbeiterin. Nach Einstellung der Zielstruktur rasches Durchgehen durch die Haut, Vorschieben der Nadelspitze ins Zentrum des Ziels, fächerförmiges Vor- und Zurückbewegen der Nadel unter Ultraschallsicht. Bei großen Zysten Anwendung der Aspirationstechnik mit dem Ziel die gesamte Zystenflüssigkeit ab zu punktieren. Nach Herausziehen der Nadel Abdrücken der Punktionsstelle. Aufbringen des Nadelinhalts auf Objektträger aus Glas. Danach Kontrollsonographie, um etwaige Blutungen rechtzeitig erkennen zu können.
Dauer
Wenige Sekunden. Bei großen Zysten bis zu drei Minuten.
Schmerz
Ähnlich wie bei intramuskulären Injektionen. Bei großen schmerzhaften Zysten kann durch Leerung der Zyste eine unmittelbare Schmerzfreiheit eintreten!
Ergebnis
Die Proben werden an ein spezialisiertes Zytopathologieinstitut eingesandt, Ergebnisse liegen im Mittel nach einer Woche vor.
Aussage
Zur Beurteilung liegen nur einzelne Zellen, kein Gewebeschnitt vor. Die Charakterisierung der Zellen kann nur ein statistisches Risiko, an einem bösartigen Tumor zu leiden, wiedergeben. Zusammen mit den anderen erhobenen Befunden kann dann die Dringlichkeit einer histologischen Untersuchung – das heißt operativer Eingriff – abgeschätzt und eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen werden.
Komplikationen
Sehr selten kommt es zu Blutungen, die zumeist venös sind und daher von selbst zu Stillstand kommen. Noch seltener entstehen arterielle Blutungen, die operativ saniert werden müssen. Eine Infektion des Stichkanals oder die viel diskutierte Verschleppung von etwaigen Tumorzellen ist trotz hunderter Punktionen im Erfahrungsschatz des Arztes noch nicht beobachtet worden. Sicherheitshalber führen wir an Freitagen keine Punktionen durch, um keine Nichterreichbarkeit für den Patienten am Wochenende zu riskieren.
Zu beachten
Nach Eingriff die Punktionsstelle für eine viertel Stunde selbst mit zwei Fingerspitzen der gegenüber liegenden Hand drücken.