Labor

Sämtliche Bestimmungen werden im eigenen Labor mittels Radioimmun Methoden durchgeführt. Für ambulante gesetzlich versicherte Patienten ist eine Überweisung vom Hausarzt erforderlich. Die Blutentnahme wird erfolgt vor Ort.

Bestimmungen
Freies T4
Hormon, das von der Schilddrüse erzeugt wird. Der Wert ist ein Maß für die Aktivität der Schilddrüse.

Freies T3
Hormon, das im Körper aus T4 entsteht. Der Wert ist ein Maß für die Aktivität des aktiven Schilddrüsenhormons im Körper.

TSH: Thyroxin stimulierendes Hormon
Es wird von der Hirnanhangsdrüse erzeugt und gibt das Maß der Ansteuerung der Schilddrüse durch den Körper wieder. Bei Überaktivität oder Überbehandlung der Schilddrüse ist es erniedrigt, bei Unteraktivität oder Unterbehandlung der Schilddrüse erhöht. Es dient daher auch als Indikator für die Güte der Einstellung einer Behandlung mit Schilddrüsenhormon.

Anti TPO
Antikörper gegen Peroxidase. Bei Autoimmunprozessen der Schilddrüse kommt es zur vermehrten Ausschüttung ins Blut. Patienten mit erhöhten Werten, die aber eine Schilddrüsennormalfunktion haben, müssen entsprechend öfter kontrolliert werden, weil die Wahrscheinlichkeit, eine Schilddrüsenunterfunktion zu entwickeln, erhöht ist.

Anti Tg
Antikörper gegen Thyreoglobulin. Bei Autoimmunprozessen der Schilddrüse kann es zur vermehrten Ausschüttung ins Blut kommen. Bei Patienten nach Schilddrüsenkarzinomen können erhöhte Antikörper gegen Thyreoglobulin das Fehlen des Tumormarkers im Blut vortäuschen.

TRAK
Thyroidea Rezeptor Antikörper. Bei der Basedow Erkrankung entstehen, gleichsam als Irrtum des körpereigenen Immunsystems, Antikörper, die die Schilddrüse dazu nötigen vermehrt Schilddrüsenhormon zu produzieren, also über zu funktionieren. Im Verlauf einer Behandlung gibt die Höhe des Antikörpers im Blut Auskunft über Fortschritt der Behandlung.

Thyreoglobulin
Eiweiß, an das Schilddrüsenhormon in der Schilddrüse gebunden ist und von dem es nach Bedarf an den Körper abgegeben wird. Hohe Werte bei vorhandener, also nicht operierter Schilddrüse sprechen für hohen Anteil zu Grunde gehenden Schilddrüsengewebes, beispielsweise durch Entzündung oder durch minderwertiges, zerfallendes Kropfgewebe. Die Höhe des Thyreoglobulin im Blut kann aber keine Auskunft über Gut- oder Bösartigkeit eines Kropfknotens geben. Im Zweifelsfall über das weitere Vorgehen kann der Wert aber zu einer Entscheidung beitragen. Nach einer vollständigen Entfernung der Schilddrüse nach radikaler Operation und Radiojodtherapie fungiert Thyreoglobulin als Tumormarker. Werte von null oder knapp darüber suggerieren Tumorfreiheit. Im Verlauf steigende Thyreoglobulinwerte lassen ein Wiederaufkommen des Tumors vermuten.

Calcitonin
Hormon, das von den C-Zellen der Schilddrüse hergestellt wird. Die genaue Bedeutung im menschlichen Organismus ist nicht bekannt. Beim medullären Schilddrüsenkarzinom und dessen Vorstufen wird es vermehrt produziert. Trotz der Seltenheit dieser Tumoren wird der Test bei szintigrapisch kalten Knoten in der Routine eingesetzt, denn das medulläre Schilddrüsenkarzinom setzt bereits bei geringer Tumorgröße Metastasen ab und führt häufig zu einer langen leidvollen Krankheitsdauer. Eine frühzeitige Erkennung ist daher von herausragender Bedeutung. Nach kompletter Entfernung der Schilddrüse dient Calcitonin als Verlaufsparameter in der Nachsorge. Bei grenzwertigen Ergebnissen können Stimulationstests mit Pentagastrin oder Calcium angewandt werden.

Zu beachten
fT4, fT3 und TSH werden zwei Mal pro Woche bestimmt, die Antikörper einmal pro Woche, die Tumormarker ein- bis zweimal pro Monat. Bei der Bestimmung der Labortests entsteht keine Strahlenbelastung für den Patienten!
Vorteile des eigenen Labors: Verpflichtende Ringversuche geben regelmäßig Aufschluss über die Qualität der Ergebnisse. Bei nicht plausiblen Ergebnissen kann die Messung oder der gesamte Test wiederholt werden, ohne dass eine erneute Blutentnahme erfolgen muss. Da immer derselbe Test von immer desselben Herstellers auf immer derselben Maschine mit immer demselben Bedienungspersonal zur Anwendung kommt, lassen sich – insbesondere im Verlauf – sehr konstante Ergebnisse erzielen. Dadurch minimiert sich die Gefahr, eine gut eingestellte Therapie durch ein falsches Laborergebnis unangebracht zu ändern. Nicht selten stellen sich pathologische oder auch nur grenzwertige Schilddrüsenparameter, die mit anderen Methoden gefunden wurden, als normal, also nicht behandlungswürdig, heraus.