benignes Prostatasyndrom

Mit zunehmendem Alter kommt es beim Mann zu einer physiologischen Vergrößerung der Vorsteherdrüse (benigne Prostatahyperplasie). Bei ca. 25 % der Männer führt dies zu klinischen Symptomen (benignes Prostatasyndrom). Unterschieden werden Symptome einer unzureichenden Harnblasenentleerung (schwacher Harnstrahl, Restharnbildung, Harnverhalt) und Reizsymptome (häufiges Wasserlassen, nächtliches Wasserlassen).

 
Abb.: Transrektale Sonographie der Prostata mit deutlicher Vergrößerung der Transitionalzone (Pfeile) als Zeichen der benignen Prostatahyperplasie

Die Diagnostik bei Symptomen von Seiten einer vergrößerten Prostata umfasst bei uns

  • validierte Fragebögen (International Prostate Symptome Score)
  • die klinische Untersuchung mit digitorektaler Prostatauntersuchung
  • die Sonographie von Niere und Harnblase (Restharnmessung)
  • die transrektale Sonographie der Prostata zur Größenbestimmung
  • die Harnstrahlmessung und ggf. weiterführende urodynamische Untersuchungen
  • die PSA-Bestimmung als Hinweis auf ein mögliches Prostatakarzinom.

Zur Therapie der symptomatischen Prostatavergrößerung stehen medikamentöse und operative Therapiemaßnahmen zur Verfügung. Für die medikamentöse Therapie empfehlen wir

  • α-Blocker zur Senkung des Blasenauslasswiderstandes
  • 5-α-Reduktase-Hemmer zur Prostataverkleinerung (Therapieeffekt frühestens nach 6 - 12 Wochen.
  • Anticholinergika zur Dämpfung des Harndrangs
  • Antidiuretisches Hormon (ADH) bei isoliertem häufigem nächtlichen Wasserlassen (Nykturie)

Eine Indikation zur Operation ergibt sich bei Versagen der medikamentösen Therapie-maßnahmen oder bei Harnverhalt mit Nierenstauung. In unserer Klinik kommen 2 verschiedene operative Verfahren zur Anwendung

  • Transurethrale Prostataresektion (Dry-cut-Verfahren)

Das Dry-cut-Verfahren ist eine Weiterentwicklung der konventionellen TUR-Prostata. Es ermöglicht eine weitgehend blutungsarme und hocheffektive Resektion von Prostatagewebe und ist Standardtherapie der BPH in unserer Klinik.

 
Abb.: Blutungsarme Resektion von Prostatagewebe mittels Dry-cut-Verfahren

  • Transvesikale Prostataadenomenukleation

Sie stellt bei großen Prostatadrüsen das Verfahren mit der geringsten Wahrscheinlichkeit für einen Zweit- oder Dritteingriff dar. Heute wird die offene Prostataoperation nur noch bei einem Prostatagewicht über 100 g durchgeführt (Normalgewicht der Prostata: 20 - 25 g).